Die Kombination „linke“ Sozialpolitik und „rechte“ Innenpolitik hat sich in Polen ausgezahlt. Bei der Parlamentswahl kam die regierende nationalkonservative Partei PiS auf mehr als 43 Prozent der Stimmen und behält die absolute Mehrheit. Parteichef Jaroslaw Kaczynski kann damit weiter seine Strategie des „dobra zmiana“ (guter Wandel) verfolgen – oder was er dafür hält.
Gefunden im Handelsblatt Morning Briefing. Was oberflächlich gesehen wie ein Widerspruch klingt – „links“ ist nun mal das Gegenstück zu „rechts“ –, könnte bei näherem Hinsehen durchaus Sinn machen. Systeme ohne Außenhülle – und ein Staat ist ein System i.w.S. – lassen nun mal schlecht bis gar nicht steuern. Die EU läßt grüßen. China übrigens auch. Übersetzen wir indessen „links“ mit „sozial“ – oder gar mit „sozialistisch“ – und rechts mit „national“, dann könnte die schiere Begrifflichkeit bei so manchem Assoziationen evozieren oder gar provozieren, die man dann doch lieber nicht hätte. Schließlich kann es nichts Gutes im ultimativ Bösen geben. 43 Prozent der Wähler halten sich dagegen offenbar wacker an ihre Nationalhymne: Noch ist Polen nicht verloren. Marsch, marsch, Dabrowski. Aber das ist ein anderes Kapitel.