Soweit kennt das sicher jeder (beider- bzw. allerlei Geschlechts, of course). Aber wie geht es weiter?
Alles neu macht der Mai,
macht die Seele frisch und frei.
Laßt das Haus, kommt hinaus!
Windet einen Strauß!
Und noch weiter:
Rings erglänzet Sonnenschein,
duftend prangen Flur und Hain:
Vogelsang, Hörnerklang
tönt den Wald entlang.
Dabei handelt es sich – die schlichten Reime lassen es erahnen – um ein Kinderlied nach der Melodie von »Hänschen klein«. Verfaßt hat es, als veritables Stück echter Biedermeier-Dichtung, Hermann Adam von Kamp (1796–1867), seines Zeichens Lehrer und Heimatkundler in Mühlheim an der Ruhr, und zwar schon in jungen Jahren.
Was unsere agnostische Kontemplation angeht: Wie wir sehen können, wachsen manche Dichter gelegentlich über sich selbst hinaus und erschaffen Bleibendes – und sei es nur mit einer einzigen, eröffnenden Zeile. Das aber ist dann doch schon wieder ein anderes Kapitel.
Hier noch ein Nachtrag in eigener Sache: Bolle ist neulich ein mittleres Projektvorhaben vor die Füße gerollt. Darum wird er sich ein Weilchen schwerpunktmäßig kümmern müssen. Nicht, daß es ihm noch auf die Füße fällt. Da hier aber ohne Bolle gar nichts geht, werden wir unsere Beiträge vorübergehend auf Prio B setzen und von unserem strikten Tagesrhythmus, den wir seit nunmehr vollen fünf Monaten mit nur einer handvoll Ausnahmen durchgehalten haben, ein kleines Weilchen Abstand nehmen müssen. Von neuen Beiträgen erfahrt Ihr wie gewohnt über den Email-Verteiler. Aber keine Sorge. Titus Livius (59 v. Chr. – 17 n. Chr.) pflegte in solchen Fällen zu sagen: Noch ist nicht aller Tage Abend.