So die Losung, die der Herr (beider- bzw. allerlei Geschlechts, of course) sehr frühzeitig an seine Schäfchen ausgegeben hatte (1. Mose 1, 28). Heute wissen wir: Das war damals schon alles andere als „nachhaltig“. Zwar hatten die Schäfchen sich vermehrt, waren aber bei weitem nicht so wohlgeraten, wie der Herr in seiner Allmacht sich das vorgestellt hatte. Und so sah er sich veranlaßt, so eine Art Welt-Notbremse zu ziehen, seine Schöpfung mit Mann und Maus zu ersäufen und mit Noah und allerlei lebendigem Getier eine Schöpfung 2.0 (wie wir das heute nennen würden) zu initiieren. Die Losung indessen war unverändert geblieben – und die Schäfchen vermehrten sich plangemäß fort und fort. Und so sah Bolle sich veranlaßt, in einer Art Beipackzettel auf Risiken und Nebenwirkungen hinzuweisen. Im Grunde erinnert das an einen alten Kapitalisten-Witz:
– Was passiert, wenn die Wüste sozialistisch wird?
– Dann passiert erst mal fünf Jahre lang nüscht … Und dann wird der Sand knapp.
Vor wenigen Jahrzehnten war das in der Tat noch witzig. Heute wird es zunehmend Realität: der Sand wird knapp. Während also der Erlöser der Christenmenschen, dessen Ankunft manche dieser Tage ja feiern, gegen Ende seiner Bergpredigt noch davor warnen wollte, sein Haus auf Sand zu bauen (Matth. 7, 24 ff.), stellt sich das Problem heute in völlig neuer Form. Wir laufen zunehmend Gefahr, nicht mal mehr genug Sand zu haben, auf den wir bauen könnten – von Wasser und Luft mal ganz zu schweigen. Das aber ist dann doch schon wieder ein anderes Kapitel.