So schnell kann’s gehen. Auch die längsten 24 Tage des Jahres – das gilt zumindest, wenn wir die Welt durch Kinderaugen betrachten – gehen einmal vorüber. Heute schon also feiern die Christenmenschen die Menschwerdung ihres Heilandes.
Und so wollen wir schwer hoffen, daß die letzten Wochen Euch in der Grundstimmung eher besinnlich waren denn übermäßig turbulent – auch wenn das wohl nicht immer ganz einfach sein mag. Aber so ist das nun mal mit dem Seelenfrieden. Er stellt sich nicht von alleine ein. Vielmehr muß man andauernd was dafür tun. Aber wir arbeiten ja dran.
Gestern jedenfalls war Bolle Ente essen – oder war es Gans? Der Unterschied hat sich ihm bislang nicht so recht erschließen wollen – wohl weil es bislang an einem Direktvergleich gemangelt hat und die Erinnerung, wie dieses gemundet hat und wie jenes, im Laufe der Monate in Bolles Hirn so sehr verblaßt, daß ihm eine klare Unterscheidung bislang noch nicht gelungen ist. Heute vormittag jedenfalls steht der traditionelle Weihnachtsbummel an: Hände tief in die Manteltaschen und dort belassen. Ohne jegliches Gepäck – und vor allem ohne jede Absicht, irgendwas zu tun – außer den Leuten dabei zuzusehen, wie sie last minute ihre letzten Besorgungen erledigen.
Wie dem auch sei. In erster Linie geht es Bolle um die Würdigung der Jahreszeit. Ähnlich wie er zumindest versucht, im Sommer wenigstens einmal Erdbeeren zu essen (mit Schlagsahne, of course, und nur mit Schlagsahne), im Herbst Zwetschgenkuchen nach dem Rezept seiner lieben guten alten Großmama – und so fort.
Wir wünschen Euch also frohe und besinnliche Weihnachten und allen Menschen auf Erden – gleich, was sie sonst so glauben mögen – ein Wohlgefallen.
Hier noch ein Hinweis in eigener Sache: Im abgelaufenen Jahr haben wir Euch neben dem agnostisch-kontemplativen virtuellen Adventskalender ja nur zweimal ein Frühstückchen serviert – einmal im Januar und einmal im April, zum Osterfeste. Das ist natürlich äußerst dürftig und soll keinesfalls so bleiben. Wir hoffen also, daß wir im kommenden Jahr – falls uns nicht der Himmel auf den Kopf fällt, of course – etwas öfter voneinander hören werden.
Übrigens: Das letzte mal, daß Bolle ›Die Welt von gestern‹ gelesen hat, muß wohl mindestens schon vorgestern gewesen sein. Aber darauf kommt es nicht wirklich an. Wichtiger ist es wohl, einen gewissen Abstand zum Gewühle der Welt zu pflegen und sich zu bewahren. Das aber ist dann doch schon wieder ein ganz anderes Kapitel.