Fr 23-12-22 Das dreiundzwanzigste Türchen …

Ein Unterschied, der einen Unterschied macht …

Zwar ist noch lange nicht Silvester – die guten Vorsätze können also noch warten. Gleichwohl kann es kaum schaden, über die besinnlichen Weihnachtstage hinweg agnostisch-kontemplativ nicht ganz untätig zu bleiben – falls das nicht ein Widerspruch in sich ist. Nicht umsonst unterscheiden sich seit alters her vita contemplativa und vita activa, das tätige Leben. Bolle allerdings meint: papperlapapp! die Unterscheidung ist ein reines Konstrukt – ohne dabei rasend konstruktiv zu sein. Und wer würde sich schon ausgerechnet zum Fest der Liebe mit Bolle anlegen wollen?

In jüngeren Jahren hatte Bolle einmal eine Disputation mit seiner Yoga-Schülerschar (beider- bzw. allerlei Geschlechts, of course) über die Frage, ob es möglich sei, daß ein Yogi Manager sein könne. Bolle meinte seinerzeit: Wenn nicht der – wer dann? Die Geschichte endete damit, daß Bolle einen nicht unerheblichen Teil seiner Lebenszeit als selbiger verbracht hat – ohne seine Yoga-Schülerschar dabei zu vernachlässigen, of course.

Aber all das soll heute nicht unser Thema sein. Vielmehr wollen wir ein weihnachtliches Lichtlein auf die kleinen Shit-happens-Momente werfen, wie sie etwa die allfälligen Besorgungen mit sich bringen können.

Daß es Menschen gibt, die ihrer Zeit am liebsten immer in etwa 10 Minuten voraus wären, hatten wir schon erwähnt (vgl. dazu So 04-12-22 Das vierte Türchen – der 2. Advent …). Von solchen Anfängerfehlern einmal abgesehen, kann man gleichwohl einiges erleben – auch im Weihnachtstrubel.

Dieses Jahr zum Beispiel hat sich die Post nebst ihrer Späti-Derivate recht unvorteilhaft hervorgetan. Da sollte etwa ein Päckchen, das an Herrn „Dipl.-Ing. Müller“ adressiert war, an „Ina Mühler“ ausgeliefert werden. Aus dem „Ing.“ wurde also „Ina“ – und was man bei „Müller“ falschmachen kann, wollte sich Bolle rein gar nicht erschließen. Obwohl – das läßt sich toppen: So wurde ein Päckchen, daß nach „Glinde“ in Schleswig-Holstein gehen sollte, nach „Indien“ verschickt. Zumindest fast. Irgendein Postler muß dann doch noch geschnallt haben, daß Glinde kaum in Indien liegen wird – auch wenn es rein phonetisch eine gewisse Ähnlichkeit geben mag. Auch war das Päckchen ganz regulär mit Inlandsporto versehen.

Über derlei könnte man sich amüsieren – wäre es nicht so, daß man sich doch wünschen würde, daß die Weihnachtsschoki spätestens zum Feste ihren Bestimmungsort erreicht und nicht etwa unter der heißen Sonne Indiens dahinschmilzt.

Ein dritter Vorfall – bleiben wir bei der Post als vorweihnachtlichem Abenteuer-Spielplatz: Bolle stand in einer (langen) Schlange, als vor ihm am Schalter ein rechter Rüpel seinen Unmut laut vernehmlich in die Schalterhalle ergoß. Der Grund: „aus technischen Gründen“ sei eine Bezahlung mit Bargeld „heute leider nicht möglich“. So stehe es auch auf einem Schild am Eingang. Man könne aber gerne mit der Bankkarte bezahlen. Natürlich hatte auch Bolle nur Bargeld dabei – zum Glück aber seine Weihnachtsgrüße in Heimarbeit schon ausreichend frankiert. Das war noch einmal gutgegangen. Knapp verfehlt ist schließlich auch getroffen.

Beim Rausgehen hatte Bolle in der Tat besagtes Schild gefunden. Man konnte es klar erkennen – sofern man wußte, daß es da hängt. Laßt uns also froh und munter sein bei den letzten Weihnachtsvorbereitungen und uns in der Kunst der Kontemplation im richtigen Leben üben. Im Detail wär das dann aber doch schon wieder ein ganz anderes Kapitel.

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