Gelegentlich sagt ein Bild ja mehr als tausend Worte. Bolle hat es in der Schaufensterauslage eines kleinen, überhaupt nicht „systemrelevanten“ Ladens gefunden. „Wir sehen uns wieder in 2021“. Bolle findet das nachgerade rührend – und mußte daran denken, daß bald schon wieder ein Viertel des Jahres rum sein wird. Dann eben später einkoofen gehen. Kieken wa ma …
Umgekehrt gilt: Corönchen never sleeps – und hat die nächste Stufe womöglich schon gezündet. Viren können nun mal schneller mutieren als Virologen. Eine neue (dieses mal brasilianische) Variante hat, wie man hört, die unangenehme Eigenschaft, auch solchen Leuten zuzusetzen, die „eigentlich“ schon längst immun sein sollten. Und so zieht Jair Bolsonaro, der brasilianische Oberhäuptling, vorsorglich schon mal die kommunikative Notbremse, indem er seinen Landsleuten erklärt, es müsse nun endlich mal genug sein mit dem Gejammer und den Tränen. Das sei ja nicht mehr auszuhalten. Augen zu und durch, also.
So weit sind wir hier noch lange nicht. Im Gegenteil: Hier hat das Parlament eben erst ein Gesetz beschlossen, demzufolge es der Regierung alle drei Monate erneut sein Go geben muß – sonst war’s das dann mit „weiter so“. Dumm nur, daß es sich – anders als etwa in den USA – bei der Parlamentsmehrheit und bei der Regierung regelmäßig um die gleichen Leute handelt. Entsprechend fallen die Abstimmungen dann ja auch aus. „Funktionenteilung“ statt „Gewaltenteilung“ heißt das in den inneren Zirkeln höchst euphemistisch hinter vorgehaltener Hand. Aber wenn’s doch dem parlamentarischen Wohlbefinden dient? Immerhin: Das Volk fängt an zu grummeln.
Und? Was macht der Journalismus 2.0? Schreibt die einzige auf exekutiver Ebene tatsächlich vorhandene Gewaltenteilung als „Flickenteppich“ oder auch „Bund/Länder-Hickhack“ nach Kräften in Grund und Boden. Nun ja: Jeder, wie er kann. Ist ja auch am einfachsten. Das aber ist dann doch schon wieder ein anderes Kapitel.
Eine Antwort auf „Fr 05-03-21 Und ewig schläft das Murmeltier“