Wir haben ein Sicherungssystem aufgebaut, das heute an die Grenzen des Machbaren und Möglichen stößt.
Die Tagesspiegel Morgenlage erweist sich heute als ausgesprochen ergiebig – so daß uns ein zweiter Nachtrag angebracht erscheint. Hier also ein Spruch der CDU-Cheffin Annegret Kramp-Karrenbauer, die demnach vorhat, in 2020 „das Sozialsystem auf Kosten und Leistungen zu überprüfen“. Abgesehen von der Frage: „Was geht die das an?“ drängt sich aus Bolles Sicht eine noch viel gravierendere Frage auf: Begünstigte des „Sicherungssystems“ leisten, grob gesagt, nichts. Das liegt nun mal im Wesen eines Sicherungssystems. Wenn wir jetzt „Kosten und Leistungen überprüfen“, dann kann das nur – da ist sich Bolle sicher – darauf hinauslaufen, daß die Kosten die Leistungen übersteigen. Wenn wir nun „überprüfen“ mit „ins Gleichgewicht bringen“ übersetzen (Bolle ist ein ausgesprochener „Schwurbel-Sprech“-Hater), dann kann das konsequenterweise nur heißen, daß „wir“ die „Leistungen“ auf Null zurückfahren. Helmut Kohl hätte sich solche Sprüche nie getraut. Chapeau! In diesen und ähnlichen Zusammenhängen erinnert Bolle gerne daran, daß „wir“ in einer Volkswirtschaft leben, deren Güterberg Jahr für Jahr mit schönster Zuverlässigkeit wächst. Der zu verteilende „Kuchen“ wird also immer größer. Gleichzeitig haben „wir“ es fertiggebracht, daß die Krümel, die das untere Drittel der Gesellschaft abbekommt, seit Jahrzehnten mit minder schöner Zuverlässigkeit weniger werden. Na toll. Was das mit „Grenzen des Machbaren und Möglichen“ zu tun haben soll, will sich Bolle beim besten Willen nicht erhellen. Bolles „free advice“ an die CDU-Cheffin: First of all, get your army running – aber achte dabei ein wenig darauf, daß nicht wieder alle Schiß vor Deutschland kriegen. Internationale „Verantwortung“ hin oder her. Deine offenkundigen Karriere-Ambitionen klären wir später. Aber das ist ein anderes Kapitel.