Die Wendung stammt ursprünglich von Titus Petronius Arbiter, einem römischen Senator und gleichzeitig Vertrauensperson von Kaiser Nero – Arbiter heißt wörtlich ›Schiedsrichter‹ –, und findet sich in seinem Sittenroman »Satirae« bzw. »Satyricon«. Wörtlich heißt es dort: Qui asinum non potest, stratum caedit – wer den Esel nicht (schlagen) kann, haut dafür halt auf die Satteldecke.
Da fragen wir uns doch: Wer oder was ist hier der Esel, und wer oder was der Sack? Nun, der Sack ist in diesem Fall der 45. Präsident der Vereinigten Staaten, Mister Donald Trump. Noch nie wurde, falls Bolle sich recht erinnert, auf einen amtierenden Präsidenten dermaßen eingedroschen – wenn wir von Franklin D. Roosevelt (der 32. Präsident, von 1933–1945) vielleicht einmal absehen wollen. Aber damals waren die Zeiten allgemein noch gesitteter. Und? Was ist der Esel? Die gesamte Ausrichtung wohl, die einer Menge Leute so ganz und gar nicht ins Weltbild passen will – angefangen mit dem äußerst griffigen „America First“. Man könnte sich ja durchaus fragen: Ja, was denn sonst? Ein Staatenlenker, und sei es der Präsident der westlichen Führungsmacht, hat bitteschön zuförderst für seine Leute da zu sein – und nicht als Weltenretter zu brillieren. Könnte man meinen – muß man aber nicht. Die mediale Einigkeit indessen, mit der letzteres als Selbstverständlichkeit präsentiert wurde, ist schon bemerkenswert. Was ist nun „wahr“? Das wird die Geschichte zeigen – und nur die Geschichte.
Auf Mr. Trump indes kommen absehbar harte Zeiten zu. Allem Versöhnungs-Gesäusel zum Trotze werden seine politischen Gegner, sekundiert von einigen opportunistischen Parteifreunden, jetzt erst mal so richtig auf ihn eindreschen. In einem Land, in dem man (wie Julian Assange) allein für solide journalistische Arbeit 175 Jahre einsitzen kann, könnte das durchaus unangenehm werden. Bolle fragt sich schon länger: Warum tut sich einer sowas überhaupt an? Zivilcourage? Übermut? Das aber ist schon wieder ein anderes Kapitel.