Gestern war Bolle vorweihnachtlich den halben Tag damit beschäftigt, einige Elementaria formaler Logik didaktisch geschmeidig aufzubereiten. Dabei sind Sachen herausgekommen – etwa wie folgt:
Wenn 13 keine Primzahl wär, dann wären Giraffen Elephanten. Oder Löwen … Oder sonstwas … „Intuitiv“ würden die meisten Leute (beider- bzw. allerlei Geschlechts, of course) sagen: Quatsch das. Ist aber logisch „wahr“. Gewöhnungsbedürftig zwar, aber wahr.
In Bolles Kreisen nennt man so etwas vornehm „ex falso quodlibet“. Frei paraphrasiert könnte man sagen: „Aus Quatsch folgt Quatsch.“ Und damit wären wir unversehens mitten im real existierenden Demokratismus. Allein: mit derlei wollen wir uns hier und heute nicht weiter befassen – schon gar nicht nach dem dann doch eher etwas „harten“ Türchen von gestern.
Begnügen wir uns also mit einer agnostischen Kontemplation über das Schildchen von heute – vielleicht unter dem Motto „Logik und Leute“ – und knabbern den ein oder anderen Weihnachtskeks. Morgen schon ist Nikolausi. Das aber ist dann doch schon wieder ein anderes Kapitel …
„Aus Quatsch folgt Quatsch“ ist eine brillante Übersetzung des (unter Philos) gängigerem „Aus Falschem folgt Beliebiges“. Aber die Eingangspointe würde sich zuspitzen lassen: Entgegen der landläufigen Meinung gilt nicht „aus Falschem folgt falsches“, sondern siehe oben. Es ist nämlich mitunter auch Wahres, was aus Falschem folgt – nur dass mans halt nicht erkennen bzw beweisen kann.
Etwa so? „Wenn 13 keine Primzahl wär, dann wären Giraffen Giraffen.“ Subtil steckt das natürlich schon in „oder sonstwas“ — wobei „sonstwas“ natürlich nicht notwendigerweise Quatsch sein muß.
Also besten Dank für Deine nur allzu wahre (falls so etwas möglich ist) Rückmeldung. Immer wieder gut, echte Philos an Bord zu haben.
PS: Meine Rückmeldung zu Deiner letzten Post steht übrigens noch aus. Asche über mein Haupt. Immerhin ist es mir bewußt …