Mi 03-12-25 Das dritte Türchen: Weihnachtswunder

Totschick …

Es gibt – das wollen wir nicht verhehlen, durchaus Weihnachtswunder der besonderen Art: Manchmal nämlich kann man sich einfach nur wundern. In Bolles Konsumtempel – das ist der mit den mickrigen Weihnachtsbäumchen (vgl. dazu Mo 01-12-25 Das erste Türchen: Früher war mehr Lametta) gibt es jetzt auch – wie soll man sagen? – Indoor-Poller. Zwar würden die keinen heranbrausenden LKW aufhalten können. Nicht mal einen PKW. Aber welches Kraftfahrzeug würde sich schon anschicken, eine Rolltreppe rauf (oder runter) düsen zu wollen? Bolle jedenfalls hat von derlei noch nie gehört.

Was soll das sein? Was soll das werden? Kurz: was soll das? Zunächst dachte Bolle ja, um vielleicht möglichen Gegenverkehr zu kanalisieren. Aber Gegenverkehr auf einer Rolltreppe? Unwahrscheinlich. Eher trifft man einen Geisterfahrer auf der Autobahn als einen Geistergeher auf der Rolltreppe. Um dicke Kundschaft von den höheren Etagen fernzuhalten? Das würde nur bei Treppauf-Pollern Sinn machen. Allerdings sind die Poller auch treppab installiert.  Das spricht – neben einigen anderen Erwägungen – gegen diese Vermutung.

Die Lösung – das hatte Bolle vergleichsweise flott eruiert – findet sich auf den ebenfalls recht schick gestylten – schrägen Pollerköpfen. Da heißt es nämlich in international verständlicher Bildersprache (neudeutsch: Piktogramm), man möge doch bitte weder mit Kinder- noch mit Einkaufswagen die Rolltreppe besteigen – weder auf noch ab. Aha! Und um gar nicht erst in Versuchung zu kommen, hat ein fürsorgliches Konsumtempel-Management nun eben diese Poller angebracht. Sogleich kam Bolle Charly Chaplin in den Sinn. Der nämlich soll einmal gesagt haben: Ein Gag, der einmal ankommt, kommt immer an. Denkbar wär’s – in diesem bunten, wunderlichen Universum.

Nun hat Bolle noch nie – wirklich noch nie – erlebt, daß jemand derlei je hätte versucht zu unternehmen. Aber vielleicht mangelt es ihm ja einfach nur an gehöriger Erfahrung mit modernen Zeiten?

Und wie das Leben so spielt. Schon wenige Minuten nach der photographischen Dokumentation ergab sich ein kurzer Plausch mit einer Konsumtempel-Domestizitin, die meinte, das sei ja wohl voll diskriminierend – und sie werde sich beschweren. Ob damit jetzt Dickenfeindlichkeit, Kinderfeindlichkeit oder eine schlichte Einkaufswagenaversion gemeint sein sollte, hat sich Bolle nicht erschließen wollen. Wie gesagt: Es war ein kurzer Plausch. Im übrigen wär‘ das dann auch schon wieder ein ganz anderes Kapitel.

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