So 14-12-25 Das vierzehnte Türchen – der 3. Advent: Irish Breakfast

GuMo – gottgefällig!

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. An dieser Stelle fühlt sich Bolle definitiv auf der sicheren Seite – kann er doch auf das Deuteronomium, das 5. Buch Mose, verweisen, und zwar auf Vers 8, 3, wo es erläuternd ausdrücklich heißt: „ … sondern von allem, was aus dem Mund des Herren geht“. Also auch Whisky.

Irgendwann war Bolle aufgefallen, daß es für seine gelegentlichen Frühstücksgepflogenheiten eines griffigen Begriffes bedarf. Und so kam es dann zum ›Irish Breakfast‹. Dabei hatte sich im Rahmen seiner Feldforschung herausgestellt, daß der Begriff mitnichten auf Befremden gestoßen ist, sondern irgendwie als gegeben angesehen wurde: Irish Breakfast? Kennt man, irgendwie.

Aber Whisky? Das war manchem Mäuschen (beider- bzw. allerlei Geschlechts, of course) dann doch too much. Bolles übliche Entgegnung: Sind halt Iren. Was will man machen? In aller Regel war dann Ruhe.

Allerdings gab es auch kritischere Geister, die sich so leicht nicht wollten abspeisen lassen. Whisky gleich zum Frühstück? An dieser Stelle konnte Bolle – meist recht erfolgreich – darauf verweisen, daß es schließlich auch sowas wie Sektfrühstück gebe. Wo bitte sei der Unterschied? Im Übrigen habe er zuweilen so etwas wie eine Kaffee-Allergie.

Woraufhin die ganz Hartgesottenen meinten entgegnen zu müssen, es sei ja wohl ein Unterschied, ob man Sekt zum Frühstück goutiere oder aber „harte Sachen“ wie Whisky. Allein auch hier wußte Bolle zu erwidern: Sein Frühstücks-Whisky bestehe zu einem Drittel aus Whisky und zu zwei Dritteln aus rein veganem Wasser – was im Ergebnis eine Trinkstärke ergebe, die sich durchaus mit der eines üblichen Sektfrühstückes vergleichen lasse.

Aber warum dann Whisky? Warum nicht einfach Sekt? An dieser Stelle pflegt Bolle dann in aller Regel darzulegen, daß Sekt an sich nicht wirklich überlebensfähig sei. Bolle glaubt nun mal an Selektion – und fühlt sich auch hier auf der sicheren Seite. Genau aus diesem Grunde nämlich muß Sekt – nicht anders als Wein im allgemeinen – tüchtig mit Sulfiten gepampert werden. Und? Braucht Bolle Sulfite zum Frühstück? Natürlich nicht.

In den alten Zeiten – das ist wirklich lange her –, als Bolle noch seinen eigenen Wein gekeltert hat, hatte er den Gärungsprozeß so eingestellt, daß der Wein auf 16  bis 17 Prozent kam – ein Wert, bei dem auch die stärkste Hefe ihren Geist aufgibt und der Wein ein stabiles Gleichgewicht erreicht. Lecker war er allemal. Sulfite? In diesem Falle voll verzichtbar.

Spätestens an dieser Stelle war den meisten durchaus helle, daß es furchtbar wenig Sinn macht, sich auf vertieftere Diskussionen mit Bolle einzulassen – außer man will was lernen, of course. Wir hier im Hause wissen, wovon wir reden. Es macht wirklich keinen Sinn. Bolle hat halt so ziemlich immer Recht. Manchmal gruselt es ihm selber – wie wir intern zu wissen glauben. Das aber ist dann doch schon wieder ein ganz anderes Kapitel.

2 Antworten auf „So 14-12-25 Das vierzehnte Türchen – der 3. Advent: Irish Breakfast“

  1. Lieber fast allwissender Bolle – Prösterchen zum 3. Advent. Ein köstliches Mahl. Dein Stilleben ist definitiv prädestiniert, in einem Modern Art-Museum ausgestellt zu werden.

    1. Ja Mensch – selber Prösterchen! Vielleicht gar ein Minimal-Art-Museum? Bolle hat’s nun mal mit easy cooking. Sapienti satt – der Philosoph wird davon satt. — Was die Fast-Allwissenheit angeht: Bolle läßt ausrichten, daß er großen Wert legt auf das „fast“. Soviel Bescheidenheit muß sein … 🙂

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