Mi 17-12-25 Das siebzehnte Türchen: Wenn Gansl ganz schnell garen

Hurtig, hurtig, tralaralala! (Symbolbild, of course).

Weihnachten steht vor der Tür. Falls Bolle sich nicht verrechnet hat, ist das gerade mal noch genau eine Woche hin. Höchste Zeit also, mit praktischen Tipps aus unserer Abteilung ›Schneller kochen‹ aufzuwarten. Neben ›easy cooking‹, das sich in Bolles überwiegend minimalistisch ausgerichteten Kreisen ja einer gewissen Beliebtheit erfreut, sollte nämlich auch selbiges mitnichten zu kurz kommen.

Stellen wir uns das folgende Szenario vor. Heiligabend steht unmittelbar vor der Tür. Zum Feste soll es – das hat die Hausfrau (beider- bzw. allerlei Geschlechts, of course) so beschlossen – Gansl geben. Der Weihnachtsschmaus ist für 20 Uhr geplant. Jetzt ist es 17 Uhr. Zwar ist die Gans schon aufgetaut und auch gefüllt mit Apfel, Nuß und Mandelkern. Allein sie ist noch – man darf das sagen, ohne übermäßig roh zu wirken – in einer ebensolchen Verfassung.

Um pünktlich zum Feste duftend auf dem Weihnachtstisch zu stehen, bleiben dem Gansl also noch drei Stunden. Das Rezept, und auch die Erfahrung, sagen aber, daß es eher vier Stunden brauchen wird, um zu duftender weihnachtlicher Hochform aufzulaufen. Was tun?

Nun – wenn das Gansl bei 200° C vier Stunden braucht, dann wird es bei 300° C wohl nur zwei Stunden und vierzig Minuten brauchen. Damit blieben also noch zwanzig Minuten zum Anrichten und zum Wein einschenken – etwa einen Spätburgunder beziehungsweise, wer’s lieber auf Französisch mag, einen Pinot Noir.

Bei der Berechnung handelt es sich übrigens um elementaren Dreisatz, of course: Wenn die Temperatur drei Halbe mal so hoch ist wie im Rezept, dann sollte die Gare nur zwei Drittel der veranschlagten Zeit betragen. Derlei läßt sich mit jedem handelsüblichen Taschenrechner – der bei dieser Methode allerdings in keiner Küche fehlen sollte – in wenigen Sekunden leicht berechnen.

Das ist wahrlich keine Hexerei. Vielmehr verhält es sich ganz ähnlich wie mit Professor Eberbachs (dem aus Spoerls Feuerzangenbowle) Matheaufgaben: Jemand wirft einen zwei Pfund schweren Stein dreiundzwanzig Meter weit. Wie weit würde er einen Stein von 0,3 Gramm werfen? Alles schon mal dagewesen, also.

Bolle für sein Teil – das zu erwähnen gebietet die Redlichkeit – ist von der Schneller-kochen-Methode noch nicht ganz restlos überzeugt. Das mag an seiner skeptischen Grundhaltung liegen – vielleicht aber auch an der Methode. Da gibt’s nur eines: probieren geht über studieren! Bolle würde als geeigneten Termin für ein solches Experiment allerdings nicht unbedingt den 24. Dezember wählen. Im übrigen bleibt er traditionell und easy-cooking-mäßig ja ohnehin lieber bei Hölzerbrot (vgl. etwa Sa 07-12-24 Das 7. Türchen: Wollense Toast …?). Das aber ist dann doch schon wieder ein ganz anderes Kapitel.

3 Antworten auf „Mi 17-12-25 Das siebzehnte Türchen: Wenn Gansl ganz schnell garen“

  1. Experimente an Feiertagen – wer kennt sie nicht 😁. Sind diese nicht auch schließlich da, um Neues auszuprobieren? Wenn nicht da, wann dann … aus dem Tagebuch einer kreativen Superwom:in 🎄.

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