So 15-12-24 Das 15. Türchen – der 3. Advent

Weia!

Nach zwei Tagen relativistischer Betrachtungen in Folge fand Bolle, daß es wieder Zeit wird für was wirklich Weihnachtliches. Zumal die Christenmenschen dieser Welt ja finden, daß heute bereits der 3. Advent ist. Danach kommt nicht mehr allzu viel – und schon ist es wieder soweit.

Unser Bildchen für heute hat Bolle beim Bummeln durchs Dörfchen im Schaufenster einer Sparkasse gefunden. Man hätte es glatt ahnen können – ist ein Begriff wie ›Stresstest‹ doch recht bankenaffin. Um was es bei der Werbung überhaupt ging, ist Bolle übrigens glatt entgangen.

Allerdings – das war Bolle neu – kommt ›Stresstest‹ gar nicht originär aus dem Bankenwesen, sondern aus der Medizin – hat sich dann aber, weil so hübsch vielfältig verwendbar, in alle möglichen Lebensbereiche ausgebreitet, nicht zuletzt eben auch in den Bankensektor. 2011 hat es der Streßtest sogar zum ›Wort des Jahres‹ gebracht.

Ron Kurtz übrigens hat mit seiner ›Hakomi-Methode‹ 1983 – also vor nunmehr 40 Jahren  schon – eine psychotherapeutische Richtung entwickelt, die Charaktere allein dadurch unterscheidet, wie sie unter Streß reagieren. Manche arbeiten halt härter, wenn’s eng wird. Andere holen Hilfe, und wieder andere fahren erst mal in Urlaub. Bolle war seinerzeit schon fasziniert davon, auf was für Ideen man kommen kann. In Urlaub fahren, wenn die Bude brennt. Krass!

Manche meinen ja, sie bräuchten ihren Streß. Vermutlich fühlen sie sich sonst nicht lebendig genug beziehungsweise „spüren“ sich zuwenig. Falls man das aber nicht so sieht, sollte man wohl besser darauf achten, sich seinen Streß für Ausnahmesituationen vorzubehalten (akuten Streß). Dafür hat ihn die Natur wohl auch vorgesehen. Streß als Normalzustand dagegen (chronischer Streß) haut auf Dauer glatt den stärksten Yogi (beider- bzw. allerlei Geschlechts, of course) um.

Wie steht es nun mit Streß zum Fest? Man mag ja von Weihnachten halten, was man will. Eines allerdings sollte klar sein: Weihnachten ist absolut absehbar – und läßt daher im Grunde wenig Spielraum für chronischen Streß. Falls manch Christenmensch das anders sehen sollte, liegt der Verdacht nahe, daß er nach dem Motto „Alles ist möglich.“ durchs Leben rennt – und muß sich dann womöglich Bolles „Denkste. Ist es nicht.“ anhören.

In unserem Problemlösungszirkel (vgl. So 13-10-24 Die beste Lösung) findet sich die Antwort übrigens im Feld ›Plan/Check der Mittel) und lautet, als Frage formuliert: „Kann ich mir mein Problem überhaupt leisten?“ Falls Nein, gilt Bolles eiserne Regel: Probleme, die man nicht lösen kann, muß man loswerden. Total so.

Bolle jedenfalls war – wie so oft zur Weihnachtszeit – mit den Händen in den Taschen unterwegs. Und das wird – zumindest als kontemplative Grundausrichtung – bis auf weiteres wohl auch so bleiben. Mancher wird hier einwenden, daß man sich derlei nur leisten kann, wenn man sich’s leisten kann, oder so. Bolle aber meint, tout au contraire, daß man doch bitteschön nicht immer Ursache und Wirkung verwechseln möge – wenn’s auch schwerfallen mag. Lieber leben nach dem (leicht angepaßten) Motto: Geh auf, mein Herz, und suche Freud // In dieser schönen Weihnachtszeit (Paul Gerhardt 1653) – und schon kann der Streß sehen, wo er bleibt. Das aber ist dann doch schon wieder ein ganz anderes Kapitel.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert