Mo 16-12-24 Das 16. Türchen: Bewegte bunte Bilder

Bewegte bunte Bilder.

Beginnen wir die neue Woche aufs Gemütlichste. Feuerchen faszinieren. Das war schon immer so. Mit „immer“ meinen wir – soweit man das überhaupt halbwegs zuverlässig sagen kann – seit etwa 1,5 Millionen Jahren. Das entspricht in etwa einem Viertel der Zeit, die sich die Menschheit im weiteren Sinne auf diesem Planeten tummelt.

Kaum nämlich hatten unsere Vorfahren gelernt, daß Feuer nicht nur gräßlich gefährlich sein kann, sondern durchaus auch höchst nützlich – zum Beispiel schmeckt ein frisch erlegtes Mammut deutlich besser, wenn man es vor dem Verzehr ein wenig anröstet. Feine Unterscheidungen – wie etwa „rare“, „medium“ oder „well done“ kamen vermutlich erst sehr viel später auf. Noch viel später kamen Leute auf, die mit so etwas rein gar nichts mehr am Hut haben wollen – Vegetarier etwa oder gar Veganer. Für die gibt‘s dann Marshmallows.

An dieser Stelle fällt Bolle ein kleiner Witz ein: Er und Sie sitzen in einer Bar und sind am Turteln: Sie: „Ich bin Veganerin, trinke keinen Alkohol und dusche immer kalt.“ Daraufhin Er: „Ich finde es toll, wenn man so offen über seine Probleme reden kann.“ – Soweit der Witz.

Um sich die Größenverhältnisse besser vorstellen zu können, hat es sich bewährt, die Zahlen in eine anthropologische Uhr umzurechnen – also von der Menschwerdung um 0 Uhr in der Nacht bis 24 Uhr hier und heute. Demnach hätten wir Menschen seit etwa 18 Uhr – also seit etwa 6 Stunden – das Feuer genutzt. Das Feuerzeug entdeckt – also die Möglichkeit, selber ein Feuerchen zu entfachen und nicht auf den nächsten Buschbrand warten zu müssen – haben unsere Vorfahren allerdings erst vor etwa 32.000 Jahren – auf der anthropologischen Uhr also vor gerade mal 8 Minuten.

Dabei ist alles so einfach, wenn man weiß, wie’s geht: Man nehme einen haushaltsüblichen Feuerstein (SiO2) und schlage ihn gegen einen Pyrit (FeS2), auch Schwefelkies oder Katzengold genannt. Dabei beachte man, das in unmittelbarer Nähe von Reisig oder einem Zunderschwamm zu tun. Fertig ist das Feuerchen! – und alles bereit für die Faszination der bewegten bunten Bilder.

Mittlerweile allerdings geht der Trend ja wieder dahin, daß wir dazu neigen, die ganz uralte Angst vor dem Feuer neu zu entdecken. Vorsicht, heiß! Allerdings kann sich Bolle beim besten Willen zum Beispiel Holmes und Watson in der Baker Street 221 B nicht mit Fußbodenheizung oder gar Wärmepumpe vorstellen – obwohl die Londoner damals schon ihre liebe Not mit den vielen Feuerstellen hatten. So ist das Wort ›Smog‹ eine Zusammensetzung aus ›Smoke‹ (Rauch) und ›Fog‹ (Nebel) – auch dann, wenn es gar nicht so nebelt wie in London. Das Problem war also bekannt. Indes: Nichts ist vollkommen – nicht mal zur Weihnachtszeit. Immerhin ist die Luftqualität – zumindest in den Innenräumen – sehr viel besser, wenn ein zünftiges Feuerchen prasselt im Kamin und dabei die ganzen Luft-Schadstoffe durch den Schornstein jagt. Das aber ist dann doch schon wieder ein ganz anderes Kapitel.

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