Sa 09-01-21 Und? Wie geht’s weiter?

Humans go Borg.

Borg, das sind diese etwas gruselig anmutenden Mischwesen – zum Teil organisch, zum Teil technisch-maschinell –, wie wir sie aus Star Trek kennen. „Definitely not Swedish“, also – vgl. dazu etwa den Film ›Der erste Kontakt‹ (USA 1996 / Regie: Jonathan Frakes). Das Gute aus menschlicher Sicht: Wenn man ihnen einen ihrer vielen Stecker zieht, fallen sie sofort tot um. Und das ist wirklich praktisch, weil ansonsten wird man rucki-zucki „assimiliert“ und damit selber zum Borg – ganz ähnlich wie bei den schwarzen Schlümpfen. Widerstand ist zwecklos – so der bekannte Borg-Schlachtruf.

Was hat das mit Corönchen zu tun? Nun ja – Bolle sieht eine besorgniserregende Tendenz, daß wir uns, wenn auch vielleicht nur ungern, in eine ähnliche Richtung bewegen. Ohne medizinische Voll- und Dauerversorgung ist ein großer Teil der Menschheit, zumindest in fortgeschrittenen Gesellschaften, eigentlich nicht mehr überlebensfähig. Umgekehrt gewendet: Wenn man ihnen den Stecker zieht …

Wir wollen hier die erheblichen Fortschritte der Medizin nicht kleinreden. Wenn man sich eine Fernsehserie wie etwa ›Charité‹ (ARD, gibt’s aber auch auf Netflix) unter diesem Gesichtspunkt anguckt und sich klarmacht, daß das alles gerade mal gut 100 Jahre her ist, dann wird man die Fortschritte kaum leugnen können. Aber schneller noch als die Fortschritte sind die Ansprüche gewachsen. Ableben ist heutzutage offenbar keine Option mehr.

Mit dem „Kampf gegen Corona“ – so einer Art „bio-chemischer Kriegsführung“ – haben wir, wie’s scheint, ein ganz neues Faß aufgemacht. Wir werden sehen, was draus wird. Eines indes – und hier kommt der Ökonom in Bolle durch – scheint sich deutlich abzuzeichnen: die Abhängigkeit breiter Schichten wird zunehmen.

Bolle teilt die Welt stumpf ein in begüterte Schichten und weniger begüterte Schichten – wobei den begüterten Schichten eine Tendenz innewohnt, ihre Begüterung weiter auszubauen. Das kann man machen, indem man die weniger Begüterten als Pächter auf „seinem“ Grund und Boden arbeiten läßt (vgl. dazu etwa ›Der kleine Lord‹ (GB 1980 / Regie: Jack Gold). Man kann es aber auch machen, indem man auf alles zugreift, was eine zeitlang zur sog. „Daseinsvorsorge“ gehörte – also alles, was für ein „normales“ Leben der weniger begüterten Schichten schlechterdings unverzichtbar ist: Dazu gehören etwa Wohnen, Wasser, Energieversorgung und Infrastruktur. Kann man alles „privatisieren“ – muß man aber nicht.

Wenn es jetzt so weit kommt, daß der eigene Körper ohne technische Hilfe von außen nicht mehr funktioniert, dann erschließen sich den begüterten Schichten völlig neue und nie versiegende Einnahmequellen. Aber zahlt das nicht die Krankenkasse oder „der Staat“? Sicherlich. Und wer bezahlt die Krankenkasse oder den Staat? Eben. Aber das ist vielleicht schon wieder ein anderes Kapitel.

Fr 08-01-21 Corönchen-Sendepause

Von Eulen und Nachtigallen.

Immer nur Corönchen-Berichterstattung, Corönchen-Sondersendungen, Corönchen-Inzidenz­zahlen auf die Einer-Stelle genau – nebst dem regelmäßigen belehrenden Hinweis, daß die „Daten nur bedingt vergleichbar“ seien. Das hält man ja im Kopp nich aus. Zum Glück hat sich mit dem Neuen Jahr ein frisches Thema ergeben. Wir reden hier vom „Sturm auf das Kapitol“, der – allen Ernstes – „Herzkammer der Demokratie“. Das hätte 1789 mal einer den Franzosen erklären sollen. Wir wollen hier nicht weiter auf die „Fakten“ eingehen. Allerdings wäre Bolle entzückt, wenn wir die folgenden drei Punkte etwas klarer auf die Reihe kriegen würden:

Erstens: Definiere »Demokratie«. Ist das a) die Herrschaft der Guten? oder b) die Herrschaft der Mehrheit? Wenn es nämlich b) die Herrschaft der Mehrheit sein soll – und sei sie noch so knapp, dann ist es natürlich nur gerecht, wenn Teile der Minderheit im Staatsfunk ganz offen und unverhohlen als „Mob“, als „Dummköpfe“ oder auch als „Verrückte“ bezeichnet werden. Aber wenn es sich dabei um die Hälfte der amerikanischen Gesellschaft handelt? Wat den eenen sin Uhl …  Vor allem aber ist Bolle völlig schleierhaft, wie man mit einem solchen Sprachgebrauch zur besten bildungsbürgerlichen Sendezeit zur „Versöhnung der Gesellschaft“ beizutragen gedenkt. Das klingt doch eher konfrontativ.

Zweitens: Definiere »Volk«. Sind das a) Stimmzettel-Einwerfer? oder b) Mitgestalter? In den USA versteht sich das Volk potentiell als Mitgestalter – sofern der Zweit- oder auch Drittjob dafür noch Raum läßt. Hey, it’s a free country after all. Muß man deswegen den Mitarbeitern im Kapitol Angst und Schrecken einjagen? Natürlich nicht. Indes: Auch zum Angst und Schrecken-Einjagen gehören immer zwei.

Drittens: Definiere »Gespaltene Gesellschaft«: Ist das a) eine Gesellschaft, deren Mitglieder verschiedener Meinung sind? oder b) eine Gesellschaft mit deutlich auseinanderklaffenden Lebensbedingungen in der Bevölkerung? Fall a) ist schlechterdings trivial – wenn wir von durchsozialisierten Stammes-Gesellschaften einmal absehen wollen. Für Fall b) bleibt unverblümt festzuhalten, daß sich die USA diesbezüglich noch nie mit Ruhm bekleckert haben. Bolle sagt: Schwarze und Hispanos. Bolle sagt: Indianer. Bolle sagt: working poor. Daß die USA eine abgrundtief gespaltene Gesellschaft sind, wird man auch bei maximalem Widerwillen nicht einmal Donald Trump, dem „Lord Voldemort“ der USA, ankreiden können.

Ein vierter möglicher Punkt wäre demnach: Definiere »Trump«, den Stachel im Fleisch des internationalen Journalismus, den ›Friede, Freude, Eierkuchen-Multilateralismus-Leugner‹. Ist das …?  Ja – das ist, da ist sich Bolle sicher, ein völlig anderes Kapitel …

Mi 06-01-21 Breaking News, zum zweiten …

Breaking News, zum zweiten …

Wir hatten uns bereits am 25. Dezember, also mittenmang in den Weihnachtstagen, kurz mit dem Thema befaßt (Fr 25-12-20 Breaking News). Damals ging es darum, daß sich staatliche Sendeanstalten erfrechen, mitten in einer Weihnachtskomödie einen Kriechtext einzublenden – der ebenso störend wie belanglos war. Natürlich läßt sich alles toppen, wenn man es drauf anlegt. So geschehen gestern abend. Da ging es um ein heiteres Ratespiel. Wenige Minuten vor dem Ende der Sendung – also kurz vor der Auflösung, welches Team denn gewonnen haben wird – kam, wuusch und mit dem üblichen Täterätä, eine komplette Nachrichten-Sendung als „Breaking News“. Inhalt? Völlig uninteressant — irgendwas mit Corönchen halt. Und selbst wenn: Wenige Minuten später hätte man das alles auf einem Partnersender ebenso gut im Rahmen des regulären Programms verfolgen können, so einem denn danach lechzt. Das ganze wurde obendrein damit anmoderiert, daß das ja wohl „alle“ interessiere. Nein, tut es nicht. Zumindest Bolle interessiert das nicht die Bohne. Und allein damit ist „alle“ logisch widerlegt. Aber das ist wohl schon wieder ein anderes Kapitel.

So 03-01-21 Step by step …

Step by step …

Heute wollen wir uns in aller Kürze einem britischen Klassiker zuwenden. Das Sprichwort ist so was von klassisch, daß man es heute nicht mal mehr bei Google finden kann –  wenn wir von einem einzigen vereinzelten Eintrag, der überdies zu nichts weiter führt, einmal absehen wollen. Wie kann das sein? Wir wissen es nicht.

In der Entwurfsfassung des Art. 2 I GG heißt es sinngemäß: Jeder kann tun und lassen, was er will, solange er die Rechte anderer nicht verletzt …  Das klingt doch wirklich freiheitlich. „Die Rechte anderer …“ – da liegt natürlich der Hase im Pfeffer. Wenn man nämlich eines der „Rechte anderer“, namentlich das Recht auf Leben (Art. 2 II GG), über alles stellt und jede mögliche Gefährdung (nicht etwa Verletzung), und sei sie noch so abstrakt und noch so mittelbar, absolut setzt, dann sieht es mit dem Recht, zu tun und zu lassen, was man will, denknotwendig ziemlich finster aus. Kurzum: Das Grundrecht läuft hohl.

So kann es kommen, daß folgendes passiert: Junge Leute feiern in der Bretagne eine Silvesterparty – unter weniger widrigen Umständen das normalste der Welt – und finden sich nach Ansicht einer Sprecherin des französischen Innenministeriums unversehens und allen Ernstes in der Kategorie „Straftäter“ wieder. Warum? „Weil sie die Regeln mißachten“. In entspannteren Zeiten mußte man, falls Bolle sich recht erinnert, sehr viel schwerere Geschütze auffahren als nur eine Silvesterparty zu feiern, um als „Straftäter“ zu enden. Aber genau so funktioniert „step by step“. Und keiner hat’s gemerkt. Auch versteht Bolle nicht, wieso unter diesen Umständen zum Beispiel Autofahren immer noch erlaubt sein soll. So richtig einleuchtend findet er das nicht. Aber das ist wohl ein anderes Kapitel.

Sa 02-01-21 Hype und Hybris

Hype und Hybris.

Wer sich – auch und nicht zuletzt in Corönchen-Zeiten – davon angesprochen fühlen mag, sei an dieser Stelle dahingestellt. Bolle hält L’art pour l’art für ein hinreichendes Motiv, das hier anzubringen. Auch möchte er dem Verdacht begegnen, daß er überwiegend oder fast völlig nur in fernöstlichen Weisheiten bewandert ist.

Das Bild ist einfach herrlich prägnant – bringt es doch in wenigen Worten auf den Punkt, was es über Hybris zu wissen gilt. In real life begegnet ist es Bolle übrigens nur ein einziges mal – und zwar in Ulrich Schamonis zeitlos schönem und wohl auch ein wenig subversivem Film ›Chaupeau claque‹ (D 1974). Doch das ist wohl schon wieder ein anderes Kapitel.

Fr 01-01-21 Ein gutes Neues Jahr Euch allen!

Der Drops ist gelutscht.

Ein gutes Neues Jahr Euch allen. Mit „Friede, Freude, Eierkuchen“ wollen wir hier gar nicht erst anfangen. Belassen wir es also bei einem nüchternen „gut“. Mehr ist umständehalber wohl kaum zu erwarten. Aber Schluß mit der finsteren Weltsicht. Schließlich wollen wir vereinbarungsgemäß agnostisch-kontemplativ sein, was die Grundhaltung angeht.

Der wesentliche outcome, den das Jahr 2020 – allen Widernissen zum Trotze – mit sich gebracht hat, ist, Corönchen sei Dank, die Einsicht, daß wir Menschen sterblich sind. Zwar war das schon immer so – und ist insofern alles andere als neu. Allerdings braucht es zuweilen eine gewisse Wucht (neudeutsch: impact), damit das – an sich selbstverständliche – auch dem letzten unter uns helle wird.

Hier ein weiteres Exempel aus Bolles schier unerschöpflichem adaptierten Zitatenschatz fernöstlicher Weisheiten: „Jede Reise – und sei es die längste – beginnt mit einem ersten Funken an Haltung.“ Beachtet in diesem Zusammenhang bitte die Sorgfalt, mit der der gelutschte Drops auf dem Aschenbecher plaziert wurde. Bolle meint: That’s the spirit. So kommen wir weiter – und möchte sich an dieser Stelle ausdrücklich bei seiner Studentin mit der besten Haltungsnote ever bedanken. So gesehen war 2020 gar nicht soo schlecht. Ein gutes Neues Jahr Euch allen!

Do 31-12-20 Guten Rutsch! Und bessert Euch!

Silvester 2017 in Berlin Prenzlauer Berg.

Hier die Silvesternacht 2017 in Prenzlauer Berg. In 2018 und 2019 hatte sich Bolle nach »Dinner for One« gleich wieder hingelegt und damit seine photographischen Ambitionen hintan gestellt. Ob es dieses Jahr möglich sein wird, ein Last Minute Pic zu schießen und rechtzeitig ins Netz zu stellen, ist corönchen-bedingt eher fraglich. Auch ist das Bild krass verpixelt. Aber so ist das nun mal im Spätimpressionismus.

Dann wollen wir mal hoffen, daß das kommende Jahr erquicklicher wird als das doch etwas betrübliche 2020. Ob das so wird, hängt natürlich weniger von der Zahl an sich ab als vielmehr davon, was wir draus machen. Wer noch Anregungen zur Neu-Besinnung sucht, möge sich, falls er mag (beider- bzw. allerlei Geschlechts, of course), von unserem agnostisch-kontemplativen Adventskalender inspirieren lassen.

Guten Rutsch, fürs erste. Nächstes Jahr wissen wir mehr …

Mo 28-12-20 Corönchen-Portiönchen

Paracelsus — in seinen septem defensiones.

Paracelsus hat sein Statement seinerzeit dem Duktus des ausgehenden Mittelalters entsprechend gefaßt: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei.“ (Holzinger 2014, S. 79). Daraus wurde dann in verkürzter Form „Nur die Dosis macht das Gift“ bzw., in medizinisch-pharmazeutischem Schlausprech: Sola dosis facit venenum. Letztlich geht es hier aber um die Qualität / Quantität-Polarität – und auch die Wirkungsseite läßt sich zu „Wohl oder Wehe“ verallgemeinern. Eigentlich ist das ja auch klar: „Übermut tut selten gut“, heißt es im Volksmund.

Was übrigens hat Paracelsus zu diesem Statement bewogen? Es waren Anfechtungen seiner lieben, im Zweifel aber weniger begabten Kollegen. Er mußte sich nämlich des öfteren vor Gericht des Vorwurfs erwehren, seinen Patienten „Gift“ zu verabreichen oder gar ein „Heilpraktiker“ zu sein (wie wir das heute nennen würden). Wie sich doch die Bilder gleichen.

Übrigens kann »venenum« nicht nur ›Gift‹, sondern auch ›Heilmittel‹ oder gar ›Zaubertrank‹ bedeuten. Dann wollen wir mal hoffen, daß die Heilsbringer unserer Tage sich nicht in der Dosis vertun und wirklich „Zauberpiekse“ verabreichen – von „Trank“ kann hier ja wohl keine Rede sein. Wir werden sehen. Hinterher ist man bekanntlich immer schlauer. Das aber ist dann wohl ein anderes Kapitel.

Sa 26-12-20 Corönchens Werk und Gottes Beitrag

Berlin, 24. Dezember 2020, kurz vor Ladenschluß.

Zu Corönchen kann man stehen, wie man will. Von „Killervirus“ bis „grippaler Infekt“ – alles ist möglich. Nachdem die Bundeskanzlerin schon im Mai von einer „Zumutung für die Demokratie“ gesprochen hatte – was auch immer damit gemeint sein soll – hat jetzt der Bischof von Limburg und Vorsitzende der katholischen deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, noch eins draufgesetzt und von einer „Gefahr für die Menschenwürde“ gesprochen.

Hier ist nicht der Platz, das Thema auszuloten. Weder wissen wir, was genau sich die Kanzlerin unter „Demokratie“ vorstellen mag, noch, was sich der Bischof unter „Menschenwürde“ vorstellt. Nur so viel: Offenbar bringt Corönchen eingefleischte Gewißheiten ins Wanken. Was gestern noch sicher schien, gerät heute ins Schleudern.

Ist Demokratie „gottgegeben“? Die Menschenwürde? Kann man alles so sehen – muß man aber nicht. Oder ist das alles Menschenwerk – und funktioniert nur so lange, wie nichts da­zwischenkommt – Corönchen etwa? Oder ist es gar „Teufelswerk“? Damit wären wir unvermittelt bei der alten Frage nach der Allmacht Gottes. Wenn nämlich Gott (beider- bzw. allerlei Geschlechts, of course) allmächtig ist, dann ist ihm Corönchen zuzurechnen. Falls er zwar allmächtig ist, dabei aber nicht übermäßig machtbesessen – indem er etwa dem Teufel oder auch den Menschen selbst einen gewissen Spielraum für allerlei Schabernack läßt – dann ist so etwas wie Corönchen zumindest nicht sonderlich entgegenkommend, was seine Schäfchen anbelangt. Möglicherweise wird er seine Gründe haben. Vorläufig bleibt festzuhalten: Vielleicht ist Corönchen ja nur so eine Art Weckruf – um uns anzuregen, echte Probleme von Luxusproblemen zu scheiden und fein säuberlich der Reihe nach anzugehen. So zumindest könnte ein Masterplan eines allmächtigen Gottes aussehen. Bolle würde das einleuchten. Das aber ist ein anderes Kapitel.

Mi 23-12-20 Das dreiundzwanzigste Türchen …

Hier das 23. virtuelle Türchen …

Hier noch ein letztes Beispiel aus Bolles schier unerschöpflichem Fundus chinesischer Weisheiten. Dabei könnte das auch uns im Westen durchaus klar sein – wenn auch vielleicht in weniger geschmeidiger Formulierung. Hier nennt man das Phänomen „Opportunitätskosten“ – welch gruseliges Wort. Selbst DeepL ist da weiter, wenn es als Übersetzung von opportunity costs ›Optionskosten‹ vorschlägt. Alles, was man tut – jede Entscheidung, die man fällt –, ist mit Aufwand im weitesten Sinne (also Geld, Zeit, Nervenkraft, und was auch immer) verbunden. Kurzum: Alles hat seinen Preis. Von wegen „alles ist möglich“ (vgl. dazu das achzehnte Türchen). Mag sein, daß alles möglich ist. Aber es ist eben nicht alles möglich – schon gar nicht gleichzeitig oder gar zum Nulltarif.

Was hat das mit uns bzw. mit hier und heute zu tun? In dieser herrlich entgrenzten Welt – heute hier, morgen dort, bin kaum da, muß ich fort – dämmert uns langsam, namentlich in Corönchen-Zeiten, daß auch das seinen Preis hat. Strafe Gottes? Gott behüte. Einfach nur eine Antwort des Systems. Systeme sind selbst-stabilisierend und damit geduldig. Allerdings soll man auch hier nichts übertreiben. Wenn ein System mit seiner Geduld am Ende ist, dann sagen wir „es kippt“ und wundern uns. Liegt das nun am System oder nicht doch eher an uns selber? Soweit zur letzten Kontemplations-Anregung in diesem unserem agnostischen Adventskalender. Das aber ist dann letztlich doch schon wieder ein anderes Kapitel.