So, Ihr Lieben. Es weihnachtet wieder – schon wieder. Bei Bolle ist es vorausschauenderweise ja so, daß die Weihnachtszeit mit Hallowe’en beginnt – also mit rund einem Monat Extra-Vorlauf. Das entspannt die Dinge doch sehr. Dabei haben wir es dieses Jahr mit dem eher seltenen Fall zu tun, daß 1. Advent und 1. Dezember auf den gleichen Tag fallen. Das erleichtert die Orientierung ganz erheblich.
Unseren agnostisch-kontemplativen Adventskalender gibt es heuer (wie man in Österreich sagt) immerhin das fünfte Jahr in Folge. Mehr Weihnachtsgruß geht kaum. In England gibt es – oder gab es zumindest – die Sitte, an alle, die man kennt, ein Weihnachtskärtchen zu verschicken. Damit das Ganze nicht zu teuer wird, ist (oder war) es Sitte, daß die Weihnachtsindustrie eigens Low-Budget-Kärtchen auf den Mark wirft, die sich auch weniger begüterte Teenager leisten können.
Bei dem Bildchen heute handelt es sich um eine Rückmeldung unserer geneigten Leserschaft: Ein herkömmlicher Lichterbogen (oder auch Schwibbogen), der noch mit echten in Reihe geschalteten Glühbirnchen funktioniert – und nicht etwa mit LEDs. Dabei liegt an jedem Lichtlein eine Spannung von etwa 30 Volt an – von wegen 220 geteilt durch 7. Wem das nicht auf Anhieb einleuchten will: das soll uns die Weihnachtsstimmung nicht verdrießen. Über die Leistungsaufnahme ist nichts bekannt. Auf jeden Fall werden die Birnchen warm genug, um sich glatt die Finger daran leicht verbrennen zu können. Wie hat man das früher gehalten? Bolle meint ja immer: Wer zu doof ist, den bestraft das Leben. Vielleicht waren die Kinder seinerzeit ja noch nicht ganz so doof. Falls doch: so lernt man’s. Trial and error, eben. Der Rest ist eine Frage der natürlichen Auslese. So etwas aber – das sieht Bolle ein – ist heutzutage durchaus nicht mehr „zeitgemäß“. Sich die Finger verbrennen und dabei was lernen – das geht gar nicht. Sprach das Hülsenfrüchtchen.
Zum heutigen Titel: „Last Christmas“ kann ja zweierlei bedeuten: Erstens ›Weihnachten letztes Jahr‹, wie in dem Lied der englischen Pop-Band Wham! aus dem Jahre 1984. Es kann aber auch bedeuten: Das letzte Weihnachten überhaupt.
Nun ist Bolle mitnichten der hysterische Typ. Indes hatten wir schon letztes Jahr (vgl. Mi 13-12-23 Das dreizehnte Türchen …) daran erinnert zu bedenken:
Keine Macht der Welt kann dir garantieren,
daß du noch eine Minute länger leben wirst.
Ist es nicht schön, daß wir in Zeiten leben, wo man nicht leichtfertig sagen kann: „Ja, ja, schon klar. Red‘ Du nur.“ Daß wir vielmehr in agnostisch-kontemplativ hochwertigen Zeiten leben, wo das jederzeit und sehr, sehr plötzlich richtig real werden kann? Bolle meint ja immer – in Abwandlung seiner Standard-Aufmunterung: Genießt der Zeit – wer weiß, wie sehr die spinnen … Das aber ist dann doch schon wieder ein ganz anderes Kapitel.